Worum geht es hier?

https://www.youtube.com/watch?v=mzsR1jsKR_4

Der ,,Bürgerprotest-Asphaltmischwerk-Wahlstedt“ ist eine Interessengemeinschaft betroffener Bürger, die im Umfeld des Asphaltmischwerkes Wegener in Wahlstedt wohnen.

Wir setzen uns für ein lebenswertes Leben ohne gesundheitsgefährdende Immissionen für alle Einwohner Wahlstedts ein.

Fehlende bzw. mangelnde Information sowie das Hin-und Herschieben der Zuständigkeiten der Aufsichtsbehörden, der Stadtverwaltung und deren Gremien führten in der Vergangenheit dazu, dass über viele Jahre hinweg keine ausreichende behördliche Kontrolle stattfand.

Dieses fehlerhafte Verwaltungshandeln führte zu einer erheblichen Beeinträchtigung an Lebensqualität der betroffenen Bürger. Deshalb haben wir uns zu diesem ,,Bürgerprotest“ zusammengetan.

Ausbreitunggsgebiet der Emissionen, die nach TA Luft in das Beurteilungsgebiet emittiert werden können. Quelle: Umweltnetzwerk

Auch wenn vor zehn Jahren der Betrieb des Asphaltmischwerkes nicht verhindert und in der Vergangenheit für die Bewohner kaum etwas erreicht werden konnte, werden wir weiterhin alle unsere Kraft für eine Verbesserung der Situation und der Lebensqualität einsetzen!

Wir fordern:

  • eine regelmäßige Überwachung der Lärm- und Staubimmissionen beim Entladebetrieb der Eisenbahnwaggons durch die zuständigen Behörden
  • regelmäßige Emissionsmessungen der Abgase während der Asphaltproduktion unter Volllastbetrieb
  • Einsatz einer verbesserten Filtertechnik- nach dem neusten Stand- damit ein großer Teil der gesundheitsgefährdenden Stoffe und Gase nicht mehr in die Umwelt gelangen kann
  • eine Überprüfung der Einhausung der Produktionsstoffe und fortwährende Berieselung der Halden, um Staubemissionen auf ein Minimum zu reduzieren
  • Verwendung von umweltfreundlicherem Erdgas anstatt Braunkohle
  • Überprüfung des Abwassers, das zur Produktion und Berieselung verwendet wird
  • Verbot der Haldenlagerung von fehlproduziertem oder restlichem Asphalt auf dem Werksgelände oder in der Kiesgrube des Baustoffhandels Wegener (erhebliche Geruchsbelastung!!)
  • Überprüfung der Umgebung (Luft, Boden) der Kindergartentagesstätte des Kinderschutzbundes!!

Wir wollen unseren Kindern, Enkelkindern und allen Einwohnern Wahlstedts ein Leben in einem lebenswerten Umfeld ermöglichen, getreu dem Slogan der Stadt: „Kleine Industriestadt im Grünen“.

Unser Ziel ist es, durch konstruktive Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Verwaltung sowie ortsansässigen Unternehmen ein lebenswertes Umfeld wiederherzustellen und beizubehalten.

Staub auf dem Gelände des Asphaltmischwerkes in Wahlstedt

PAK-Emissionen bei Kaltzugabe im Asphaltmischwerk Wahlstedt

 „In dem Asphaltmischwerk in Wahlstedt wird Recyclingmaterial in dem so genannten Kaltzugabe-Verfahren eingesetzt. Nachdem die in der Mineralstoff-Trockentrommel getrockneten und erhitzten Mineralstoffe über die Heißmineralstoff-Silos (dienen als Pufferspeicher) in den Mischer gefüllt werden, wird anschließend kaltes und nasses Recyclingmaterial dazu gegeben. Die heißen Mineralstoffe bewirken durch den Wärmeübergang, dass die im Recyclingmaterial befindliche Feuchtigkeit schlagartig verdampft. Dadurch entsteht für einen kurzen Zeitraum ein Überdruck im Maschinensystem der Anlage. Dieser Überdruck ist die Ursache dafür, dass die Abgase nicht vollständig über den Schornstein abgeführt werden, sondern zum Teil durch Undichtigkeiten, auch im Bereich der Trockentrommel, nach außen entweichen.

Je mehr Recyclingmaterial in einer Rezeptur eingesetzt wird bzw. je höher der Feuchtegehalt im Recyclingmaterial ist, umso stärker und zeitlich länger können die beschriebenen Qualmwolken während eines Mischzyklus wahrgenommen werden. Dieses Problem ist bei vielen Anlagen bekannt, in denen das Recyclingmaterial kalt eingesetzt wird“.

(Aussagen von Herrn Hans Masurat (LLUR), in einem Antwortschreiben vom 21.8.2019 an die Familie Holm / INITIATIVE WAHLSTEDT zum Thema Kaltzugabe im Asphaltwerk Wahlstedt)

Als Abweichung zu den Anforderungen der Nr. 5.4.2.15 TA Luft 2002 für Neu- und ebenso wie für Altanlagen ist also zu konstatieren, dass die Abgase aus Teilen der Asphaltmischanlage Wahlstedt (aus dem Bereich des Mischauslaufes, der Übergabestellen nach dem Mischer, der Transporteinrichtungen für das Mischgut sowie der Übergabestellen in die Verladesilos, die organische Stoffe enthalten) nicht erfasst und somit weder als Verbrennungsluft der Trockentrommel (Neuanlagen) noch der Entstaubung (Altanlagen) zugeführt werden.

Diese Vorgaben entsprechen nicht dem Stand der Technik (TA Luft).

Folglich enthalten die als diffuse Abgase freigesetzten anlagenbezogenen Emissionen des Asphaltwerks Wahlstedt nicht nur harmlosen Wasserdampf, sondern auch krebserregende PAK.