Rohrkrepierer

Die Bürger waren froh.

Nach jahrelangen Beschwerden über Lärm, Staub und Gestank vom Asphaltmischwerk sollte endlich der Lärm bei der Bahnentladung gemessen werden.

Das hatte es in all den Jahren noch nie gegeben: Lärmmessung beim Verladebetrieb am Industriegleis!

Wohlweislich gab es seitens der Umweltbehörden im Vorwege hierzu keine Informationen an den Werksbetreiber. Schließlich wollte man doch wirklichkeitsnahe Messergebnisse gewinnen.

Die Gesamtkosten dieser Aktion waren noch unklar, könnten aber sicher beträchtlich werden. Man stelle sich vor, es müssten Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden.

Sollte also der zulässige Lärmpegel bei der geplanten Messung nicht überschritten werden, ließen sich erhebliche Vorsorgekosten einsparen!

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, dachte da wohl jemand.

Huch, auf rätselhafte Weise erfolgte die Lärmmessung tatsächlich unter ausgesprochen untypischen Bedingungen.

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Kleines Protokoll zur Lärmmessung

Folgendes Schreiben sandten wir nach der Lärmmessung vom 28.04.2020 and das LLUR (Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume):

Wahlstedt, d. 04.05.2020

Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank nochmals an Sie und Herrn L. dafür, dass Sie sich am 28.04.2020 vor Ort einen persönlichen Eindruck des Entladebetriebs bei der Lärmmessung verschafft haben! Zu Ihrem Glück herrschte an diesem Tag ausnahmsweise Nordwind, sodass die bei den Entladevorgängen entstandenen heftigen Staub- und Sandwolken in Richtung Industriestrasse zogen…

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